Die ‘diagnostische Lücke’ in der HSP – nichtkodierende Varianten in bekannten HSP-Genen

Teilprojekt 6

Projektleitung: Rebecca Schüle, Stefan Ossowski (Universität Tübingen)

Die Hereditäre Spastische Spinalparalysen (HSP) sind genetisch außerordentlich heterogen. Dennoch gelingt auch unter Einsatz modernster genetischer Methoden nur in etwas mehr als der Hälfte aller Fälle eine genetische Diagnosesicherung. Wir glauben, dass diese ‚diagnostische Lücke‘ nicht nur durch Mutationen in weiteren, noch unbekannten HSP-Genen verursacht wird, sondern dass vielmehr Mutationen in nicht-kodierenden Abschnitten des Genoms und ungewöhnliche Mutationstypen wie z.B. strukturelle Varianten, einen erheblichen Beitrag leisten. Diese Mutationen entgehen den heutigen Standardanalysen und sollen mithilfe gezielter Untersuchungen (u.a. Genomsequenzierung, Transkriptomsequenzierung) systematisch aufgedeckt werden. So wird diese Studie wichtige Impulse für die künftige Ausrichtung diagnostischer Strategien für die HSP geben und wird die Diagnoserate der HSP erhöhen.